Arila Siegert

Choreografin / Regisseurin

Arila Siegert hat durch ihre Arbeit als »Berufene Expertin« für die Bühne am Bauhaus (1996-98) und durch ihre Ausbildung bei Gret Palucca in Dresden eine enge Verbindung zu den Bauhaus-Ideen. Palucca war mit Paul Klee und Wassily Kandinsky eng befreundet, ihr Unterricht war davon maßgeblich inspiriert. Mit Kandinskys Der gelbe Klang Siegert begann sie programmatisch ihre Arbeit als Chefchoreografin am Anhaltischen Theater Dessau (1992-96).
Ihr erstes Engagement als Tänzerin erhielt Siegert 1971 in Berlin bei Tom Schilling am Tanztheater von Walter Felsensteins Komischer Oper. 1979 ging sie als Solotänzerin an die Semperoper. 1987 gründete sie das Tanztheater am Staatsschauspiel Dresden. Ihre Soloabende mit eigenen Choreografien und Rekonstruktionen von Arbeiten Mary Wigmans, Dore Hoyers, Marianne Vogelsangs führten sie um die ganze Welt. Zahlreiche abendfüllende Ballette entstanden in u. a. Berlin, Leipzig, Wien, Dessau. Zu den prägenden Erfahrungen zählen ihre Zusammenarbeit mit Ruth Berghaus bei Hans Werner Henzes Orpheus-Ballett in Wien und mit Peter Konwitschny bei Kurt Weills Sieben Todsünden in Dresden. Seit ihrer ersten Opern-Inszenierung 1998 sind über fünfzig Produktionen entstanden, darunter Szenische Uraufführungen wie Sergej Slonimskis Meister und Margarita und Vinko Globokars L’armonia drammatica, beide mit Marie-Luise Strandt als Ausstatterin und Helge Leiberg für die Live-Malerei. Arila Siegert erhielt 1989 den Kritikerpreis für Tanz, 1993 das Bundesverdienstkreuz. Sie ist Mitglied in der der Berlin-Brandenburgischen und der Sächsischen Akademie der Künste und gehört der Mitglieder-Versammlung des Goethe-Instituts an. Das Archiv der Berliner Akademie verwahrt ihre Materialien. Ein Buch über ihre Arbeit erschien 2014.

Arila Siegert inszenierte in den vergangenen zehn Jahren u. a. in Düsseldorf, Salzburg, Zwickau-Plauen, Wien, Magdeburg, Karlsruhe, Pilsen, Chemnitz.