Musik des Barock im Dialog mit modernen Jazz-Improvisationen
Jan Katzschke (Cembalo) / Andreas „Scotty“ Böttcher (Vibraphon)
Wenn der Dresdner Jazzmusiker Andreas „Scotty“ Böttcher und der Neustädter Organist Jan Katzschke gemeinsam Konzerte geben, dann fallen die Grenzen zwischen scheinbar völlig unterschiedlichen Epochen. Der eine ist spezialisiert auf die Musik der Barockzeit, der andere improvisiert ganz spontan aus dem Moment heraus. Beide sind Virtuosen auf ihrem Gebiet, beide sind von der Kunst des jeweils anderen begeistert. Und so wird, was zunächst wie ein Gegensatz klingen mag, zur wechselseitigen Inspiration; Alt und Neu treten in einen Dialog und verbinden sich über Zeiten und Stilrichtungen hinweg. Katzschkes Herzensinstrument ist das Cembalo, Multi-Instrumentalist Böttcher improvisiert besonders gerne auf dem Vibraphon.
„Improvisation ist für mich wie das erstmalige Betreten eines alten verwilderten Gartens und damit die abenteuerlichste Form des Musizierens überhaupt. Nichts ist geplant, festgelegt oder gar akribisch zu Hause eingeübt. Improvisation ist Komposition und Interpretation in Zeiteinheit und Personalunion. Improvisation ist ein ständiges Kommunizieren mit dem Raum und der Atmosphäre, die durch die Präsenz des Publikums entsteht. Improvisation ist der Versuch, im spontanen Ausdruck Gefühle und Bewegungen zu transportieren, die man im Laufe des Lebens erfahren hat oder als Vision in sich trägt.“, so Böttcher. Im Dialog mit der Musik vergangener Zeiten führen diese Improvisationen zu erstaunlichen Erfahrungen: Die Konturen verschwimmen – was ist neu, was ist alt?
Schon als Teenager begann Jan Katzschke, sich besonders für die Musik der Barockzeit zu begeistern. Heute konzertiert er international als Organist, Cembalist und Dirigent; mehrere seiner CD-Einspielungen sind preisgekrönt. Darüber hinaus unterrichtet er an der Dresdner Musikhochschule; in seiner Neustädter Heimat leitet er u.a. den Kammerchor Neustädter Land und die Stadtkantorei an der Liebfrauenkirche. Andreas „Scotty“ Böttcher studierte ursprünglich Jazz-Klavier und Komposition, fand seine größte Leidenschaft jedoch in der freien Improvisation und in der Beschäftigung mit unterschiedlichsten akustischen und elektronischen Instrumenten. Regelmäßig tritt er sowohl solistisch als auch zusammen mit namhaften Jazzmusikern auf, dokumentiert durch eine Vielzahl von CD-Aufnahmen. Ausgehend vom Jazz, nutzt er in seiner Musik inzwischen eine breite Palette verschiedenster Einflüsse.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe BACH IN THE CITY 2025 von tristan Production. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Foto Sebastian Thier